Neue Fondskonzepte: Wovon profitiert der Anleger wirklich?
Geschlossene Fonds: dima24.de klärt auf
• Vorsicht bei Sparplänen
• Kapitalgarantien bringen zusätzliche Sicherheit
• Ausgabeaufschlag ist nicht mehr zeitgemäß
Erhöhte Investitionsquoten, Sparpläne und Kapitalgarantien:
Viele Emissionshäuser haben aus der Krise gelernt und ihre Fondskonzepte überarbeitet.
Doch nicht alle neuen Features sind auch zum Wohle der Anleger. „Die Emissionshäuser
wollen mit innovativen Fondskonzepten das verlorengegangene Vertrauen der Anleger
zurückgewinnen“, sagt Frank Schuhmann, Chefanalyst der dima24.de und warnt
gleichzeitig: „Nicht von jeder neuen Idee profitiert der Anleger wirklich.“
Erhöhte Investitionsquote = Schein oder sein?
Eine echte Innovation ist der Verzicht einiger Initiatoren auf hohe Gewinnabschöpfungen
schon zum Laufzeitbeginn eines geschlossenen Fonds. Die Folge: Eine erhöhte
Investitionsquote, die dem Anleger mehr wirtschaftliche Sicherheit bringen soll. Denn je
höher die Investitionsquote, desto mehr Anlegerkapital fließt tatsächlich ins Investment.
Gut, wenn dem so ist! Schlecht, wenn der Vorteil zum Fondsbeginn durch hohe
Belastungen an anderer Stelle zunichte gemacht wird. „Grundsätzlich sollte der Anleger
genau prüfen, ob die Kosten an einer anderen Stelle gedeckt werden oder nicht“, so
Schuhmann. Möglich ist dies durch einen ungewöhnlich hohen Anteil laufender Zahlungen
an den Initiator oder eine überhöhte Bonuszahlung bei erfolgreicher Auflösung der
Fondsgesellschaft. „Sind alle Zahlungsverpflichtungen der Fondsgesellschaft an das
Emissionshaus marktüblich, kann eine überdurchschnittlich hohe Investitionsquote den
Erfolg der Beteiligung positiv beeinflussen“, sagt Schuhmann.
Auch durch einen Fremdfinanzierungshebel kann dem Anleger eine erhöhte
Investitionsquote suggeriert werden. Die Rechnung sieht dann wie folgt aus: Das
Gesamtvolumen verteilt sich auf 20 Millionen Euro Eigenkapital und 20 Millionen
Fremdkapital, beide Summen geht voll in die Berechnung ein. Bei Vorkosten auf
Fondsebene von 4 Millionen Euro kommt so eine Investitionsquote von 90 Prozent
zustande. „Einige Emissionshäuser pushen die Investitionsquote, indem sie das
fremdfinanzierte Kapital für die Berechnung mit einbeziehen“, so Schuhmann. Bei einem
Fonds mit einem Eigenkapitalanteil von 20 Millionen und Vorkosten von 4 Millionen Euro
beträgt die tatsächliche Investitionsquote auf das Eigenkapital nur 80 Prozent. „Der
Anleger sollte immer selbst die Investitionsquote nachrechnen“, empfiehlt Schuhmann.


